Hamburg, Ahoi: The Big Balmy

Guten Morgen, ihr Lieben!

Endlich Freitag – nur noch ein paar Stunden und wir können ins Wochenende entschwinden. Dann kann ich endlich mein DIY-Projekt fertigstellen, das hier etwas gelangweilt und vor allem halbfertig herumhängt. Morgen steht dann noch ein Besuch beim Schweden an. Ich benötige jede Menge Aufbewahrungsmöglichkeiten für meinen Scrapbereich. Da hat Ikea einfach die beste Auswahl…

Aber heute soll es nicht um mein aktuelles Scrapchaos gehen, sondern wieder einmal um etwas Leckeres. (Ich mutiere bald zum Foodblogger, ich merke es schon…) Dieses Mal nicht aus meiner eigenen Küche, sondern es geht um Essen auf vier Rädern:

The Big Balmy

The Big Balmy: Hamburger Foodtruck

Foodtrucks sind ja in den USA schon seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Städte. In Deutschland ist dieses Modell noch nicht so recht angekommen. The Big Balmy greift dieses Prinzip auf und versorgt seit einiger Zeit Hamburg mit mobilem Essen – und das jeden Tag an einem anderen Ort.

Rebecca war am Dienstagabend darüber gestolpert und wir hatten Glück – am Mittwoch hatte The Big Balmy in der Hafen City Station, nur ein Katzensprung vom Büro entfernt. Die Kollegen wurden ebenfalls mobilisiert und so ging es in der Mittagspause raus an den Sandtorkai.

The Big Balmy: Die Karte
Der gute Mann tut nur so böse, die Jungs waren sehr nett!

Am Foodtruck angekommen hatten wir die Qual der Wahl – denn die Auswahl ist durchaus ordentlich. Acht verschiedene Burgervariationen, inkl. vegetarischer Variante mit frisch gegrilltem Gemüse statt Hackfleisch.
Die von The Big Balmy verwendeten Produkte stammen ausschließlich von lokalen Partnern und das haben wir geschmeckt. Ausgestattet mit Cheeseburger und Rosmarin-Kartoffeln mit Sour Cream war das die leckerste Mittagspause, die ich seit langem hatte.

The Big Balmy: Rosmarin-Kartoffeln mit Sour Cream

Die Rosmaring-Kartoffeln schwammen fast in Sour Cream – so muss das sein! 

The Big Balmy: Der Cheeseburger

Sieht der Burger nicht hervorragend aus? Noch viel besser hat er auch geschmeckt!

Burger mit Beilage erhaltet ihr bei The Big Balmy für 6,50€. Für 7,50€ bekommt ihr außerdem noch ein Getränk dazu. Gemessen an der Qualität und am Geschmack sind diese Preise mehr als gerechtfertigt.
Als Beilage habt ihr die Wahl zwischen den großartigen Rosmarin-Kartoffeln von oben oder eine Tüte englischer Chips. (Nehmt die Kartoffeln, ihr werdet es nicht bereuen!)

Die Portionen waren hervorragend abgestimmt. Weder Burger noch Kartoffeln waren zu viel. Ich war, bis ich abends gegen 8 daheim angekommen bin, ordentlich satt und vor allem glücklich.

Also: Wenn ihr einmal in Hamburg unterwegs sein solltet, checkt doch mal, ob der Big Balmy in eurer Nähe ist. Es lohnt sich!

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All The Luck In The World

Ihr Lieben, diese Woche war es etwas stiller hier. Das lag daran, dass ich seit Dienstag Besuch von der lieben Rebecca hatte und daher einfach nicht zum Bloggen gekommen bin, denn abends waren wir meist beschäftigt.
So auch gestern, da wir uns ein Konzert angeschaut haben – von All The Luck In The World.

Ich muss zugeben, dass die Band eigentlich keine Musik macht, die ich normalerweise höre. Das, was ich im Vorfeld kannte (was zugegeben nur ein Song war), war mir persönlich eher zu langsam und zu ruhig. Ich mag es eher laut und schnell. ;)
Aber Rebecca hat gefragt, ob ich nicht vielleicht doch mitkommen möchte…und da die Tickets mit 16€ wirklich erschwinglich sind und das Konzert an einem Freitag stattfand, habe ich mich überzeugen lassen. Und ganz ehrlich? Hervorragende Entscheidung.

Das Konzert sollte in der Prinzenbar stattfinden, eine doch recht kleine Location in einer Parallelstraße zur Reeperbahn. Die Bar selbst ist ordentlich abgeranzt, aber mit jeder Menge Stuck an den Wänden. Mit sowas kriegt man mich ja relativ schnell rum, muss ich gestehen. Und da wir mit zu den ersten gehörten, die sich in der Bar einfanden, konnten wir uns nicht nur in Ruhe umschauen, sondern hatten freie Platzwahl.


Von der allgemeinen Stimmung her, war es ziemlich entspannt. Wie gesagt, die Location ist sehr klein (nichts im Vergleich zu den Konzerten, die ich von Mumford & Sons und den Toten Hosen kenne), daher waren nicht übermäßig viele Menschen. Dennoch war das Konzert einige Tage zuvor bereits ausverkauft.

Die “Vorband” bestand aus einem belgischen Lockenkopf namens Douglas Firs, der so klein und zierlich war, dass ich ihn ständig in die Wange kneifen wollte. Schöne Musik macht der Junge allerdings. Wer auf ruhige Gitarrenmusik steht, sollte sich Douglas mal etwas genauer anschauen.

Die Jungs von All The Luck In The World haben dann nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen…

All The Luck In The World live in der Prinzenbar, Hamburg

…und sich innerhalb einer Stunde ganz tief in mein Herz gespielt. Die Band ist live lauter als auf dem Album, die Musik kommt leidenschaftlicher rüber und herrje, singen können sie auch noch.

Ich beobachte während eines Konzert gern, was die Bandmitglieder so auf der Bühne treiben. Und diesen Jungs hat man einfach angesehen, dass sie es nicht gewöhnt sind, vor ausverkauftem Publikum zu spielen. Sie haben sich immer wieder bedankt und es war schön zu sehen, wie sie irgendwann einfach nur noch grinsten, weil das Publikum mitgemacht hat – ob mitklatschen oder mitsingen. Ihre Single “Never” konnte das Publikum komplett auswendig und da konnte sich auch der etwas introvertiere Sänger das Lächeln nicht mehr verkneifen.

Von All The Luck In The World gibt es bisher nur ein Album mit 11 Tracks, die leider schnell gespielt waren. Dafür haben wir ein wunderbares Cover von “You’re the one that I want” aus Grease bekommen. Ihr könnt euch nicht meine Freude vorstellen, als diese Truppe Jungs die Zeilen “I better shape up, ’cause you need a man / I need a man who can keep me satisfied” sangen.
Als Zugabe zum Schluss gab es einen älteren Song, den uns der Sänger allein mit Gitarre bewaffnet präsentierte.

All The Luck In The World live in der Prinzenbar, Hamburg

Nach dem Konzert gaben die Jungs nach Autogramme, weshalb ich mit einer sehr glücklichen und mit Unterschriften versorgten Rebecca wieder gen Heimat fuhr.

Mein Fazit: Eine sehr sympathische Band, die gute Musik spielt und es live wirklich drauf hat. Wenn ihr die Möglichkeit haben solltet, die Jungs noch live zu sehen (nächste Woche sind sie noch in Münster, München, Berlin und Dresden und es gibt noch Karten), solltet ihr die Chance ergreifen. Wer weiß, wann es die Jungs wieder hierher schaffen und ob die Konzerte dann auch so klein und entspannt sind.
Ich hoffe, sie können sich diese Freude über ihren derzeitigen Erfolg noch ein wenig bewahren. Das macht sie wirklich sehr liebenswert und zugänglich.

~Jen

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Blogg Dein Buch: Wohnideen aus dem wahren Leben

Heute habe ich noch eine Buch-Rezension via Blogg dein Buch für euch. Nämlich zu diesem schicken Teil:

Wohnideen aus dem wahren Leben – Petra Harms

Ein paar Fakten

  • erschienen im Callwey-Verlag
  • 224 Seiten
  • 1. Auflage, erstmalig erschienen im September 2013
  • Kostenpunkt: 29,95€
  • Kaufen könnt ihr das Buch hier

Meine Meinung

Ich hatte mich auf dieses Buch beworben, weil ich eigentlich mich eigentlich schon länger mit der richtigen Einrichtung einer Wohnung befassen wollte. Spätestens seit ich allein wohne und mich auch ausleben kann, ist das relevant geworden. Nach dem ersten Blick auf’s Cover des Buches hatte ich allerdings die Sorge, dass der Stil wahrscheinlich so gar nicht meinen Geschmack treffen wird. Aber man soll ein Buch ja nicht nach seinem Cover bewerten, nicht wahr? Also, erst einmal aufschlagen und reinstörbern.

Beim Auf- und Reinblättern sind mir gleich die großen und schön in Szene gesetzten Fotos aufgefallen. Etwas, dass bei einem solchen Buch durchaus wichtig ist. So kommen die verschiedenen Einrichtungsideen wirklich gut zur Geltung und ich, als Leserin, sehe auch gleich viel mehr.
Auch sehr schön: Es wird hier nicht nur ein Stil vorgestellt, sondern verschiedene Blogger unter die Lupe genommen. Meine Sorge vom Anfang wurde also nicht bestätigt und ich habe auch etwas gefunden, das meinem Geschmack entspricht.

Das Buch ist in verschiedene Kapitel unterteilt, die sich nicht nur ganz klassisch mit den einzelnen Räumen einer Wohnung/eines Hauses beschäftigen. Hinzukommen noch Inspirationen zu Farben, Kontrasten, Proportionen und vielem mehr. In den Kapiteln selbst gibt es dann nicht nur ganz viel bebilderte Inspirationen, sondern auch einige kurze Texte sowie Tipps und Tricks der einzelnen Blogger. Hier und da finden sich auch immer wieder zum Kapitel passende Zitate.

Die Texte sind verständlich und in keinerweise hochtrabend. Hier habe ich gemerkt, dass sich dieses Buch tatsächlich auch für Anfänger im Bereich Einrichten richtet (also Leute wie mich).

Mein Fazit:

Ein schönes Buch mit tollen Inspirationen, die für jeden Geschmack etwas parat hält. Die Aufmachung ist freundlich, fröhlich und bunt und lädt den Leser ein, immer wieder durchzublättern. Auf den Fotos fallen einem/r immer wieder neue kleine Details auf. Wirklich gut gelungen.

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Blogg dein Buch: Brockhaus Literaturcomics – Geschichten aus 1001 Nacht

Ihr Lieben, ich melde mich heute kurz aus dem Urlaub mit einem schnellen Review! Vor ein paar Wochen habe ich einmal wieder ein Rezensionsexemplar von Blogg dein Buch erhalten. Dieses Mal:

 Brockhaus Literaturcomis – Geschichten aus 1001 Nacht
Bild von Brockhaus.de

Wie auch beim letzten Mal ein paar Fakten vorneweg:

  • erschienen im Brockhaus-Verlag
  • 58 Seiten
  • 1. Auflage, erstmalig erschienen im März 2013
  • kostet 12,95€
  • bestellen könnte ihr das Buch hier

Die Story

…muss ich euch eigentlich nicht lang und breit erklären. Die Geschichten aus 1001 Nacht kennt eigentlich jeder oder? Scheherazade lässt sich mit dem grausamen König Schahriar verheiraten, um diesen davon abzuhalten, weiter junge Frauen zu heiraten nur um sie am nächsten Morgen hinrichten zu lassen…weil er Angst hat, betrogen zu werden. Dazu denkt sich Scheherazade eine “List” aus: Jeden Abend erzählt sie dem König eine Geschichte, deren Ende sie offen lässt. Der König – neugierig – lässt sie leben, um das Ende der Geschichte zu hören. Nach 1001 Nacht wird sie schließlich vom König begnadet.

Meine Meinung

Märchen als Comic? Kann ja eigentlich nicht viel schief gehen, oder? Denkste. Die Idee ist echt gut und vielleicht ist es bei den anderen Umsetzungen (Don Quijote, Oliver Twist u.a.) besser gelungen, aber bei “Geschichten aus 1001 Nacht” ist meiner Meinung nach einiges im Argen. Aber erst einmal die guten Sachen:

Story-mäßig haben sich die Herausgeber vermutlich bewusst gegen die drei bekanntesten Geschichten entscheiden: Sindbad der Seefahrer, Ali Baba und die 40 Räuber und Aladin und die Wunderlampe. Stattdessen hat man sich für zwei unbekanntere Geschichten entschieden, die an und für sich spannend waren – inklusive viel Magie und fliegendem Teppich. Die oben genannten Drei sind ja nun doch schon oft genug durchgenudelt wurden, dass es auch gern mal etwas neues sein durfte. Und gerade die Geschichten aus 1001 Nacht haben mehr als genug Stoff, um nicht immer nur auf die drei bekanntesten zurückfallen zu müssen.

Spannend fand ich auch die Hintergrundinformationen am Ende. Der/die LeserIn bekommt einige geschichtlichen und inhaltlichen Informationen zu den Geschichten aus 1001 Nacht. Mit sowas kriegt man mich ja irgendwie immer. Als ehemaliger Geschichts-LK kann ich da einfach nicht widerstehen und ich finde es auch wirklich immer spannend. Definitiver Pluspunkt also.

Soweit so gut…aber. 

Den Zeichenstil an sich finde ich eigentlich auch gar nicht so schlecht. Könnte hübscher sein, aber ich komme ursprünglich aus der Manga-Ecke und bin diese “westlichen” Stile nicht sonderlich gewöhnt (und finde sie auch nur in Ausnahmefällen ansprechend). Die Gesichtsausdrücke der Charaktere sind stellenweise recht flach und passen hin und wieder nicht zu dem Gesagten, was ich schon schwieriger finde. Auch am Hintergrund wurde hier und da gespart, was gerade bei bunten Comics eher auffällt als bei schwarz-weißen Zeichnungen.

Was mir bei den Zeichnungen auch sehr negativ aufgefallen ist, war die stellenweise recht knappe Bekleidung der Damen. Dagegen ist Scheherazade auf dem Cover noch recht zünftig angezogen. Tiefe Ausschnitte, knappe Oberteile und mehrmals auch einfach nur ein durchsichtiges Stückchen Stoff als Morgenrockersatz, durch das natürlich Brüste, Hintern und Co. zu sehen sind (wenn auch nur angedeutet). Das muss meiner Meinung nach nicht sein, erst recht nicht in einem Buch, das sich an 10- bis 12-jährige richtet. Vor allem nicht im direkten Vergleich mit den von Kopf bis Fuß bedeckten männlichen Protagonisten. Und auch nicht, wenn ich als Leserin im hinteren Teil zeitgenössische Zeichnungen sehe, auf denen Frauen ähnlich bedeckt sind wie Männer. Da sind beim Zeichner/bei der Zeichnerin wohl seine/ihre grenzwertigen Orientfantasien durchgegangen.

Fazit:
Schöne Idee, aber die Umsetzung ist nicht überragend. Schade.

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Blogg dein Buch: Herzblut von Melissa Darnell

Ihr Lieben, heute mal ein Eintrag der etwas anderen Art. Vor einiger Zeit bin ich über Janna Werners Blog auf “Blog dein Buch” aufmerksam geworden. Dort kann man sich für ein Buch bewerben und dieses, wenn man ausgewählt wird, später rezensieren.
Ich hatte für den Anfang an einem Sneak Review teilgenommen, bei dem ich einen Überraschungstitel erhielt. Es handelte sich dabei um

Herzblut von Melissa Darnell
Ein paar Fakten vorneweg:
  • erschienen im DARKISS-Verlag
  • 401 Seiten
  • 1. Auflage, erschienen am 10. Februar 2013
  • Übersetzung aus dem Englischen von Peer Mavek
  • kostet im Original 12,99€
  • bestellt werden, kann das Buch hier

Die Story:

Ich habe hier einfach mal den Klappentext abgetippt:

“Wenn zwei Herzen in deiner Brust schlagen und du für deinen Freund zur größten Gefahr werden kannst – was würdest du tun?
Als Kinder waren sie wie Seelenverwandte. Doch auf der Jacksonville High leben sie wie in zwei Welten. Denn Tristan gehört zur elitären Clann-Clique. Und es vergeht kein Schultag, an dem Savannah den Hass der anderen Clanns nicht zu spüren bekommt… Dennoch fühlt sie immer noch die besondere Verbindung zu Tristan.
Als plötzlich dunkle Kräfte in Savannah erwachen, offenbart ihr Vater ihr ein erschütterndes Blutsgeheimnis. Jetzt weiß sie, warum die Clanns sie ablehnen und warum sie Tristan nicht lieben darf:
Sie alle haben eine magische Gabe, aber Savannah ist anders – und aknn für Tristan zur tödlichen Gefahr werden! Und trotzdem siegt Savannahs Sehnsucht, als Tristan sich heimlich mit ihr treffe will…”
Meine Meinung:
Puh. Wo fange ich am besten an? Wie wär’s mit dem Cover? Ja, ich glaube, das ist ein guter Start. 
Wie oben bereits erwähnt, wusste ich im Vorfeld nicht, was ich für ein Buch bekommen würde. Tendenziell habe ich bei “Glücksspielen” dieser Art nie wirklich Glück…und naja, sagen wir mal so, es hätte schlimmer kommen können. Dennoch, als ich das Buch das erste Mal in den Händen hielt, war mein erster Gedanke “Ohohhh…”. 
Das sah doch schon ganz stark nach Vampirroman aus und das Lesen des Klappentextes hat diese Vermutung nur noch bestätigt. Vampirromane sind nicht mein Ding. Vampire im Allgemeinen finde ich eher unspannend, solange das ganze nicht mit interessanten Charakteren und einer spannenden Story einhergeht. 
Aber gut, im Englischen gibt es Spruch “Don’t judge a book by it’s cover.” (Bewerte ein Buch nicht anhand seines Covers.) und ich riss mich zusammen und fing an zu lesen. Was wohl bedeutet, dass wir uns nun dem Hauptthema zuwenden: der Story und allem, was dazugehört. 
Beim Lesen wurde ziemlich schnell deutlich, dass Herzblut ähnlich wie Twilight Slice-of-Life mit Übernatürlichem paart. Savannah wird aus dem Alltagstrott ihres Schülerdaseins herauskatapultiert, als sich herausstellt, dass sie eben nicht nur ein “einfacher” Mensch ist, sondern /Spoiler/ teils Vampir teils Magier /Spoilerende/. Das geht einher mit den typischen Komplikationen. Leider ist die Story größtenteils eher unspannend und auch das “große Finale” ist eher antiklimaktisch. Ein wirklicher Spannungsaufbau findet nicht statt.
Was mich zu Beginn Hoffnung schöpfen ließ, war der weibliche Hauptcharakter. Seit The Hunger Games und der Spiritwalker-Trilogie, die ich zur Zeit lese, war mein Vertrauen in die Menschheit wieder ein wenig hergestellt: gute, realistische weibliche Charaktere sind kein Ding der Unmöglichkeit. Also hatte ich auch große Hoffnungen für Savannah. Hoffnungen, die leider enttäuscht wurden. Gefühlt ist Savannah das ganze Buch damit beschäftigt, darüber zu jammern, wie unfair das Leben zu ihr ist, und über Tristan zu säuseln. Als ob sie nicht eigentlich größere Probleme hätte. Ich habe irgendwie darauf gewartet, dass sie ihr Schicksal mal selbst in die Hand nimmt, aber so richtig ist das meiner Meinung nach nicht geschehen. Nicht unbedingt eine große Überraschung, werden ihr doch von allen Parteien in ihrem näheren Umfeld das Treffen eigener Entscheidungen abgesprochen, seien das nun ihre Eltern oder die Ältesten der Magier- und Vampirclans. Sie alle wissen mehr über Savannah und ihre Kräfte als sie selbst, aber anstatt ihr dieses Wissen zu vermitteln, lassen sie sie selbst damit herumhantieren und geben ihr die Schuld, wenn es später schief geht. Und Savannah glaubt es auch noch. War es denn wirklich nötig, sie in diese furchtbare Opferrolle hineinzupressen? Ist ja nicht so, als gäbe es da noch nicht genug Vergleichbares.
Neben einer aktiveren Hauptperson fehlte mir in Herzblut auch die Diversität. Die Hauptpersonen waren alle weiß und, soweit ich es herauslesen konnte, cisgender und heterosexuell. Man muss ja nicht immer alles bedienen. Nur der Repräsentation wegen PoC, Homosexuelle oder Transsexuelle in eine Story einzubauen, kann schnell dazu führen, dass eben diese Charaketere zu Klischees und Stereotypen verkommen, weil sie allenfalls oberflächlich dargestellt werden können. Aber zumindest versuchen kann man es? Savannah und Tristan sind schließlich von einer großen Reihe an Freunden/Familienmitgliedern umgeben. (Oder wie wäre es mit einem der Hauptcharaktere, hm?)
Und zu guter Letzt noch ein paar Worte zum Schreibstil: Der Stil ist okay. Ich habe schon bessere gelesen…aber auch schlechtere. Wobei ich dem Übersetzer gern ans Herz legen würde, mal Bastian Sicks “Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod” zu lesen. Das könnte hilfreich sein.
Fazit: Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich Herzblut nicht einmal in die Hände genommen. Die Charaktere sind fad bis anstrengend und auch die Story lässt zu wünschen übrig. Schade. Potential hatte die Story. Aber die Autorin konnte dieses leider nicht umsetzen. 
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