I ♥ : Deli

Hallo ihr Lieben!

Ich bin ja eigentlich nicht der Typ Mensch, der regelmäßig ein bestimmtes Magazin liest. Stattdessen greife ich meist spontan zu, wenn mir Cover und Inhalt zusagen. Dafür gibt es mittlerweile schon eine feste Ausnahme und eine, die es vielleicht bald werden könnte.

Die feste Ausnahme, die sich in den vergangenen Monaten etabliert hat, ist Daphne’s Diary. Der Vintage-Charme des Magazins kriegt mich ja doch immer wieder. Die nächste Ausnahme wird wahrscheinlich das Magazin Deli.

Jemand auf meiner Instagram-Timeline hatte vorige Woche das Cover des Magazins gepostet, was mich etwas neugierig machte. Als mir deli dann einige Tage später im Zeitschriftenladen begegnete, musste ich natürlich erst einmal darin herumblättern. Und da mir der Inhalt beim Überfliegen zusagte, nahm ich das Heft spontan mit.

Leider bin ich erst am Sonntagmorgen dazu gekommen, einen genaueren Blick hineinzuwerfen. Aber der erste Eindruck wurde auf jeden Fall bestätigt.

deli ist eine kunterbunte Mischung aus Rezepten (die bei mir sowieso immer landen) und Lifestyle. Zudem gefällt mir die Aufmachung ziemlich gut – das Magazin kommt meiner Meinung nach mit einigem Charme daher. Bunt, modern und hier da erinnert es auch ein wenig an Daphne’s Diary.

Die Rezepte sind zu einem erstaunlich großen Teil nach meinem Geschmack. Ich bin da tatsächlich ein wenig schwierig, weil ich viele Gemüsesorten nicht mag. Aber in dieser Ausgaben waren viele Rezepte für Rhabarber drin, für den ich in die Knie gehen könnte. Da werde ich die lieben Kollegen mal wieder beglücken müssen. ;)
Außerdem gibt es Geschenkideen aus der Küche für Ostern, jede Menge Salate und sehr breites Spektrum an recht lecker klingenden veganen Rezepten, an denen ich mich wohl tatsächlich einmal versuchen werden.

Was mir besonders gefallen hat und was mir beim Durchblättern ganz entgangen war: Restaurant-Tipps für Hamburg! 32 Restaurants, Cafés und auf Leckereien spezialisierte Shops werden vorgestellt. Von denen kenne ich bisher lediglich 3. Da ist also noch viel zu entdecken hier. (Bei denen, die ich bereits kenne, gehe ich mit der Empfehlung überein: Gretchens Villa, Brücke 10 und die Brooklyn Burger Bar sind charmante und leckere Lokale.)

Da bin ich mal gespannt, ob die nächste Ausgabe hält, was diese hier verspricht.

Was ist mit euch? Habt ihr Lieblingsmagazine, die ihr regelmäßig lest?

~Jen

P.S.: Meine lieben scrapbegeisterten Leser: Ich hätte eine kaum benutzte BigShot abzugeben. Habt ihr einen Tipp, wo ich diese unter die Frau/den Mann bringen kann?

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All The Luck In The World

Ihr Lieben, diese Woche war es etwas stiller hier. Das lag daran, dass ich seit Dienstag Besuch von der lieben Rebecca hatte und daher einfach nicht zum Bloggen gekommen bin, denn abends waren wir meist beschäftigt.
So auch gestern, da wir uns ein Konzert angeschaut haben – von All The Luck In The World.

Ich muss zugeben, dass die Band eigentlich keine Musik macht, die ich normalerweise höre. Das, was ich im Vorfeld kannte (was zugegeben nur ein Song war), war mir persönlich eher zu langsam und zu ruhig. Ich mag es eher laut und schnell. ;)
Aber Rebecca hat gefragt, ob ich nicht vielleicht doch mitkommen möchte…und da die Tickets mit 16€ wirklich erschwinglich sind und das Konzert an einem Freitag stattfand, habe ich mich überzeugen lassen. Und ganz ehrlich? Hervorragende Entscheidung.

Das Konzert sollte in der Prinzenbar stattfinden, eine doch recht kleine Location in einer Parallelstraße zur Reeperbahn. Die Bar selbst ist ordentlich abgeranzt, aber mit jeder Menge Stuck an den Wänden. Mit sowas kriegt man mich ja relativ schnell rum, muss ich gestehen. Und da wir mit zu den ersten gehörten, die sich in der Bar einfanden, konnten wir uns nicht nur in Ruhe umschauen, sondern hatten freie Platzwahl.


Von der allgemeinen Stimmung her, war es ziemlich entspannt. Wie gesagt, die Location ist sehr klein (nichts im Vergleich zu den Konzerten, die ich von Mumford & Sons und den Toten Hosen kenne), daher waren nicht übermäßig viele Menschen. Dennoch war das Konzert einige Tage zuvor bereits ausverkauft.

Die “Vorband” bestand aus einem belgischen Lockenkopf namens Douglas Firs, der so klein und zierlich war, dass ich ihn ständig in die Wange kneifen wollte. Schöne Musik macht der Junge allerdings. Wer auf ruhige Gitarrenmusik steht, sollte sich Douglas mal etwas genauer anschauen.

Die Jungs von All The Luck In The World haben dann nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen…

All The Luck In The World live in der Prinzenbar, Hamburg

…und sich innerhalb einer Stunde ganz tief in mein Herz gespielt. Die Band ist live lauter als auf dem Album, die Musik kommt leidenschaftlicher rüber und herrje, singen können sie auch noch.

Ich beobachte während eines Konzert gern, was die Bandmitglieder so auf der Bühne treiben. Und diesen Jungs hat man einfach angesehen, dass sie es nicht gewöhnt sind, vor ausverkauftem Publikum zu spielen. Sie haben sich immer wieder bedankt und es war schön zu sehen, wie sie irgendwann einfach nur noch grinsten, weil das Publikum mitgemacht hat – ob mitklatschen oder mitsingen. Ihre Single “Never” konnte das Publikum komplett auswendig und da konnte sich auch der etwas introvertiere Sänger das Lächeln nicht mehr verkneifen.

Von All The Luck In The World gibt es bisher nur ein Album mit 11 Tracks, die leider schnell gespielt waren. Dafür haben wir ein wunderbares Cover von “You’re the one that I want” aus Grease bekommen. Ihr könnt euch nicht meine Freude vorstellen, als diese Truppe Jungs die Zeilen “I better shape up, ’cause you need a man / I need a man who can keep me satisfied” sangen.
Als Zugabe zum Schluss gab es einen älteren Song, den uns der Sänger allein mit Gitarre bewaffnet präsentierte.

All The Luck In The World live in der Prinzenbar, Hamburg

Nach dem Konzert gaben die Jungs nach Autogramme, weshalb ich mit einer sehr glücklichen und mit Unterschriften versorgten Rebecca wieder gen Heimat fuhr.

Mein Fazit: Eine sehr sympathische Band, die gute Musik spielt und es live wirklich drauf hat. Wenn ihr die Möglichkeit haben solltet, die Jungs noch live zu sehen (nächste Woche sind sie noch in Münster, München, Berlin und Dresden und es gibt noch Karten), solltet ihr die Chance ergreifen. Wer weiß, wann es die Jungs wieder hierher schaffen und ob die Konzerte dann auch so klein und entspannt sind.
Ich hoffe, sie können sich diese Freude über ihren derzeitigen Erfolg noch ein wenig bewahren. Das macht sie wirklich sehr liebenswert und zugänglich.

~Jen

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Puh…

…das hat ja doch etwas gedauert. Aber ich bin nun endlich wieder mit einer funktionierenden Internetleitung ausgestattet. Das bedeutet hoffentlich, dass ich meiner Blogger-Tätigkeit nun endlich wieder regelmäßig nachgehen kann. Derzeit ist im Büro so viel zu tun, dass an Mittagspausen-Bloggen nicht zu denken ist. Aber nun kann ich auch abends endlich wieder meiner Internetsucht fröhnen! Yay!

Und nun hocke ich auf meinen Balkon und erfreue mich des schattigen und damit halbwegs anständig temperierten Plätzchens, das ich hier habe. Ihr wollt Beweise? Könnt ihr haben:

Herrlich, oder?
Ich meine, die Höchsttemperatur meiner Wohnung liegt bei ca. 23-25°C und das obwohl es eine Dachgeschosswohnung ist. Aber so eine Passivhausbauweise hat durchaus seine Vorteile. (Ich bin gespannt auf den Winter – angeblich soll ich nicht heizen müssen. >_>) Trotzdem ist es auf dem Balkon am kühlsten.

Davon abgesehen ist bei mir in letzter Zeit doch öfters mal etwas los. Das Fräulein Rebecca quartiert sich des Öfteren bei mir ein und wir erkunden Wilhelmsburg. Bisheriges Fazit: Hübsch, hier bleib ich.
Dabei unter anderem entdeckt: den Plattenladen. Ein kleines charmantes Crêpescafé, in dem man sich seinen Crêpes selbst zusammenstellen kann. Die Preise sind günstig und die Crêpes richtig lecker. Den Kaffee habe ich noch nicht getestet, aber ich kann zumindest berichten, dass sie dort diese unglaublich großartige und leckere Rhabarberschorle haben. Omnomnom. Aber solltet ihr jemals in Wilhelmsburg unterwegs sein? Unbedingt dort mal reinschauen.

Rebecca hat jetzt übrigens auch endlich einen Blog! Juhu! Ihr findet sie auf Küstenkind im Exil. Als ersten Eintrag findet ihr derzeit noch Fotos von ihrem letzten Hamburgbesuch und damit noch ein paar Beweisfotos aus dem Plattenladen. Schaut mal rein!

Seit neustem gibt es in Hamburg wieder ein neues englisches Kino: das Savoy. Nachdem zu Beginn diesen Jahres das Streit’s geschlossen wurde, war ich beinahe depressive Stimmung verfallen, weil ich partout keine synchronisierten Filme schauen wollte. Und mit der Voraussicht auf das diesjährige Kinoprogramm war das doch eher suboptimal. Immerhin Iron Man 3 kam in einem der großen Kinos in OV, aber bei so vielen anderen Filmen war ich mir dann doch nicht sicher…wie Pacific Rim zum Beispiel. Aber dann kam das Savoy herbei wie der Prinz auf dem weißen Ross und Pacific Rim war gerettet. Ergo gab es den Film für mich am letzten Mittwoch ganz entspannt in der Vorpremiere.

Und, Kinners, dieser Film hat alle meine (nicht unbeachtlichen) Erwartungen genommen und sie in Grund und Boden gestampft. Pacific Rim war großartig. Danach war mein Gefühlszustand dem eines zugekoksten Eichhörnchens gleich. (Und die unter euch, die mich persönlich kennen, werden sich jetzt denken “No shit, Sherlock.”) Aber…asdfghjkl…dieser Film. Q__Q So gut.
Er war nicht perfekt – kein Film ist das, um ehrlich zu sein. Dazu bin ich zu sehr der Medienkritik verfallen. Aber die CGI. Die Mechas. Die verfluchten riesigen Aliens. Die Grundstimmung. IDRIS ELBA. RINKO KIKUCHI. Diese Mischung aus Gundam und Godzilla. Der Soundtrack. Ich bin noch immer totaler Verzückung verfallen.
Ungefähr 0 Prozent von euch wird es überraschen, dass ich den Film nochmal sehen werde. Und es wird auch 0 Prozent überraschen, dass dieser Film ab dem Tag seines Erscheinens als Bluray in meinem Schrank stehen wird.
Schaut ihn euch an. Er ist g r o ß a r t i g.

In diesem Sinne verabschiede ich mich in den Restsonntag. Genießt die Sonne (oder wie ich den Schatten). Wir lesen uns in Bälde und dann endlich wieder mit einem Layout!

~MissBlogger

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The Dark Knight Rises – Ein Review

Ihr Lieben, im letzten Eintrag hatte ich euch ja erzählt, dass ich The Dark Knight Rises sehen werde und daher gibt’s heute mal ein Review. Ich weiß, das hier ist eigentlich ein Scrapbooking-Blog, aber hin und wieder fühle ich mich genötigt, über andere Dinge zu schreiben. Damit müsst ihr wohl leben. 
Jedenfalls, wenn The Dark Knight Rises nichts für euch ist bzw. ihr Spoiler umgehen wollt…lest nicht weiter.

Nee, wirklich, Spoiler ahead.

The Dark Knight Rises - Movie Poster
Bild via Tengossip

Ernsthaft. Wenn ihr jetzt immer noch lest, bin ich nicht daran schuld, wenn ihr gespoilt werdet.
So, The Dark Knight Rises.
Wenn dieser Film nicht mit absoluter Höchstspannung erwartet wurde, weiß ich auch nicht weiter. Meine Güte. Dieses Projekt wurde behandelt wie ein russisches Staatsgeheimnis. Es ist ein Wunder, dass niemand tot aufgefunden wurde, weil jemand Geheimnisse ausgeplaudert hat. Chris Nolan hat sich mit seiner Geheimniskrämerei wirklich selbst übertroffen und damit sicherlich nicht nur in mir eine ziemlich hohe Erwartungshaltung hervorgerufen. Vor allem, da dieser Sommer zwei Comic-Blockbuster bereithielt – Marvel’s The Avengers und The Dark Knight Rises. In den letzten Wochen sind immer wieder TV-Spots (zumindest in den USA) erschienen, um die Spannung noch weiter zu steigern.
Zumindest, was den finanziellen Erfolg anging, hat The Dark Knight Rises am ersten Wochenende einen ordentlichen Start hingelegt. Laut IMDB.com hat TDKR bisher 161Mio $ eingespielt. (Im Vergleich: Avengers lag in der ersten Woche bei 200Mio $ und das bei 3D-Preisen). Ob das Ergebnis genauso ausgesehen hätte, wenn Chris Nolan nicht so einen Trubel darum gemacht hätte? Wer weiß.

Plot: Im dritten Teil von Nolans Batman-Saga trifft Bruce Wayne aka Batman auf Bösewicht Bane, der sich bis dato als Söldner verdingt hat und nun selbst eine Horde (zutiefst treuer – nein wirklich – Söldner) um sich schart und sich Gotham City und Batman vorknöpft. Soweit, so bekannt. Mit von der Party ist außerdem Alfred, Catwoman, Miranda Tate und Commissioner Gordon.

Review: The Dark Knight Rises ist ein durchaus solider Action-Film, der durch vergleichsweise wenig, aber guter, CGI besticht. Soweit ich beurteilen kann, waren vor allem Explosionen und Batmans Fluggerät “The Bat” nachträglich bearbeitet worden. Die Story ist spannend, wenn auch teilweise eine gehörige Portion Suspension of Disbelief nötig ist. Wobei das immer nötig ist, wenn man Superhelden-Filme schaut.
Ich vermute jedoch, ich habe damit einen Fehler gemacht, indem ich mir The Dark Knight und The Dark Knight Rises im Double Feature angeschaut habe. Dem direkten Vergleich mit dem wirklich überragenden zweiten Teil der Trilogie konnte TDKR meiner Meinung nach nämlich nicht standhalten. Wie es Chris Nolan geschafft hat, eine Trilogie zu schaffen, bei der der zweite Teil – der eigentlich immer schlechter ist als der erste oder dritte Teil – der bessere ist, ist mir ein Rätsel. Wobei das Überragende an The Dark Knight vermutlich der Charakter des Jokers und die wirklich grandiose Darstellung durch Heath Ledger waren. Das ist bei der Vorstellung am Dienstag wirklich nochmal klar geworden. Und damit konnte The Dark Knight Rises einfach nicht mithalten. Der Charakter des Jokers ist so…phänomenal, dass jeder andere Bösewicht (und ehrlich: jeder andere Charakter) im Vergleich einfach ein wenig verblasst, egal wie gut die Darstellung durch den Schauspieler ist.
In diesem Sinne: lasst mich über ein paar Charaktere sprechen. (Nicht alle, das würde zu lange dauern.)

The Dark Knight Rises: Bruce Wayne und Alfred
Bruce Wayne und Alfred, Bild via bestmoviesevernews.com

Bruce Wayne/Batman: Um ehrlich zu sein, bin ich weder ein Fan von Christian Bale noch von Batman. Aber man muss Bale schon lassen, dass er Bruce Waynes … emotional zurückgebliebenen Charakter ziemlich gut rüberbringt. Zu Beginn des Films hat sich Wayne 8 Jahre lang in seiner Villa verkrochen, um der Liebe seines Lebens hinterherzutrauern, die im zweiten Teil durch eine Explosion in diverse Einzelteile zerlegt wurde. Nicht, dass Trauer schlecht wäre, aber Wayne suhlt sich regelrecht in Selbstmitleid und das 8 Jahre lang. Um ihn da herauszuholen, bekommt Wayne einen dezenten Arschtritt via Selina Kyle und Polizist John Blake – erstere entwendet die Perlenkette seiner Mutter und seine Fingerabdrücke für schändliche Zwecke und letzterer fanboyt über Batman und berichtet über Banes erste Schandtaten. Und auf einmal denkt sich Wayne: Oh hey, ich könnte mal wieder eine selbstzerstörerische Phase haben und schwupps springt er wieder im Kostüm und Samtumhang durch die Gegend. Zumindest solange bis ihm Bane in den Arsch tritt und das geht für Batman weitaus schmerzhafter aus.

The Dark Knight Rises: Bane
Bane, Foto via The Telegraph

Bane: Bane war eigentlich der Hauptgrund, warum ich unbedingt TDKR sehen wollte. Ich mache ja keinen Hehl aus meiner Faszination für Tom Hardy, der etliche Kilo an Fett und Muskeln zugelegt hat, um diesem Muskelprotz nahe zu kommen. Ich kenne die Batman-Comics und damit Comic!Bane nicht, aber Tom Hardys Bane hat mir im Großen und Ganzen ziemlich gut gefallen. Was dieser Mann nur mit seinen Augen vermitteln kann, ist schon ziemlich beeindruckt. Vermutlich ein Grund, weshalb Nolan Hardy als Bane an Land gezogen hat. (Die beiden hatten ja bereits für Inception zusammengearbeitet und wenn Nolan einmal Schauspieler gefunden hat, mit denen er gern arbeitet, dann bleibt er auch bei denen – kein Wunder also, dass die halbe Inception Cast bei TDKR mitspielt…)  Bane trägt eine Maske, die ihn stets und ständig mit schmerzlindernden Substanzen versorgt, da er – soweit im Film vermittelt – dank Krankheit/Experimente immer unter extremen Schmerzen leidet, die ihn außer Gefecht setzen würden, wären da die Mittelchen nicht. Wir haben hier also einen hoch intelligenten Bösewicht, der es schafft Gotham City mit einer relativ kleinen Söldner-Armee innerhalb nur weniger Tage an sich zu reißen und der dabei die ganze Zeit auf Drogen ist. Und das alles würde mich wahrscheinlich dazu bewegen, in Capslock und Quiek-Geräusche zu verfallen, wenn da nicht die Stimme wäre. Denn während Bane auf die Maske angewiesen ist, hat sie doch einen entscheidenden Nachteil: sie verzerrt die Stimme. Nachdem letztes Jahr ein Prolog und der erste Trailer veröffentlicht wurde, gab es einige Beschwerden darüber, dass Bane nur schlecht zu verstehen wäre. Etwas, das ich – zumindest anhand des ersten Trailers – nicht so unterschreiben würde. Dennoch hat sich Nolan wohl breitschlagen lassen, Bane nachzusynchronisieren. Und das – wenn ich das mal so sagen darf – haben sie ordentlich verkackt. Und das aus mehreren Gründen:1. haben sie die Stimme auch im Nachhinein noch einmal verzerrt, sodass die Stimme noch einmal mehr nach Tom Hardy klingt – was der Betonung nicht wirklich zu Gute kommt.
2. ist die Synchronisation so auffällig, dass ich geneigt bin, es mit russischer Synchronisation zu vergleichen – einziges Plus bei TDKR ist, dass man den Originalton nicht mehr im Hintergrund laufen hörte.
3. wurde anscheinend noch nicht einmal versucht, die Synchronisation so nachzubearbeiten, dass es nicht nach einer klingt. So wurde nicht einmal wirklich darauf geachtet, dass die Stimme in der Kanalisation anders klingt, als in einem mit Teppich ausgelegten Raum oder einer riesigen Halle. Sie klingt immer gleich. Und vor allem im direkten Vergleich, wenn Bane sich unterhält, ist es einfach unglaublich auffällig gewesen. Da hätte ich von Chris Nolan eigentlich mehr erwartet.
Und dieses Stimmenproblem war für mich so massiv, dass sich jedes Mal alles in mir gesträubt hat, wenn Bane gesprochen hat. Wenn man sofort zu Beginn des Film mit so einer Enttäuschung konfrontiert wird, dann kann der Film eigentlich nicht besser werden.

The Dark Knight Rises: Selina Kyle / Catwoman
Selina Kyle / Catwoman, Foto via FlicksandBits

Selina Kyle/Catwoman: Anne Hathaway als Catwoman zu casten, war durchaus gewagt und wenn ich so einige Meinungen im Netz lese, eine Fehlentscheidung. Warum, ist mir ein Rätsel. Zwar mag Anne bisher nicht unbedingt in der Actionfilm-Riege unterwegs gewesen sein, doch das heißt nicht, dass sie keine gute Catwoman abgibt. Um ehrlich zu sein, fand ich sie sogar ziemlich gut. Im Nachhinein sind einige Vergleiche zwischen Catwoman und Black Widow (aus Avengers) aufgetaucht, die ich durchaus nicht unangebracht finde. Selina stellt relativ schnell unter Beweis, dass sie durchaus auf sich selbst aufpassen kann – sei das nun, wenn ein Deal schief geht oder sie sich in einer von Bane dominierten Stadt zurechtfinden muss. An einem Punkt im Film sagt sie “I am adaptable.” und das ist sie. Sie ist sich bewusst, dass kein Plan immer zu 100% funktioniert – entsprechend schnell reagiert sie auf Veränderungen. Sie ist heiß, wird aber mMn nicht übermäßig sexualisiert wie Halle Berry im Catwomen-Film von 2004. (Über diesen Film will ich eigentlich nicht mal nachdenken, den fand ich schon furchtbar sexistisch und grottig, bevor ich für solche Themen sensibilisiert war.) Skeptisch war ich bei den High Heels, die Catwoman trägt. 15-Centimeter-Absätze sehen vielleicht ganz nett aus, sind aber nur wenig praktisch – für eine Diebin die Wände hochklettert erst recht nicht. Aber Frau Kyle ist pragmatisch und setzt die Mörderhacken, die mit Widerhaken versehen sind, recht gekonnt als Waffe ein. Na gut Nolan, da haste gerade so noch die Kurve bekommen.
Leider erfahren wir kaum etwas über Selinas Vergangenheit. Selbst bei John Blake erfahren wir, wo er herkommt. Aber bei Selina bleibt es recht düster – was sich der Zuschauer allerdings denken kann: Schön war es nicht. In diesem Sinne: Kann ich einen (guten) Catwomen-Film bekommen? Bitte, bitte?

The Dark Knight Rises: John Blake
John Blake, Foto via SlashPage

John Blake: John Blake, zu Beginn des Films noch Police Officer und später dann Detective, ist Commissioner Gordons Unterstützung vor und während Gotham Citys Besetzung. Er übernimmt während des Films vor allem eine kommunikative Rolle. Er ist zum einen derjenige, der Wayne wieder zum Batman macht, zum anderen wird er später Informationen zwischen den verschiedenen Fraktionen während der Bane-Besetzung hin- und hertragen. Er geht seinem Polizistentum ziemlich leidenschaftlich nach, was ihm immer wieder eine Rüge einbringt, ihn für Gordon aber als Unterstützung attraktiv macht.
Zu Beginn ist Blake naiv. Nicht übermäßig, aber naiv genug, dass ihn die Tatsache, dass auch Commossioner Gordon nicht ohne Fehler ist, recht mitnimmt. Schlimmer jedoch wird für ihn der “Verrat” der Polizisten außerhalb Gothams sein: Bei seiner Übernahme Gothams hat Bane die Stadt quasi von der Außenwelt abgeschnitten. Als einziger Weg in die Stadt bleibt eine Brücke, über die Bane Verpflegung in die Stadt bringen lässt, die für Gothams Bevölkerung jedoch unpassierbar ist. Sollte jemand aus Gotham die Brücke überqueren, so werde er eine Bombe zünden lassen, so Bane. Mit dieser Drohung bekommt er Militär und Polizei von außerhalb dazu, die Brücke zu bewachen. Bei einem Versuch einen Bus mit Kindern über diese Brücke zu schleusen, wird Blake zunächst von den diensthabenden Beamten beschossen, bevor diese auch diese Brücke sprengen und so die Kinder zu einem sicheren Tod via Bombe verdammen.
Kein Wunder also, dass Blake die Marke am Ende abgibt. Stattdessen wird die Vorahnung “angedeutet” Blake könne in Zukunft den Mantel des Robin aufnehmen. (Nicht umsonst ist Blakes zweiter Vorname Robin…und wenn das kein Wink mit dem Garagentor war, weiß ich auch nicht weiter.)

The Dark Knight Rises: Miranda Tate
Miranda Tate, Foto via Nolanfans

Miranda Tate: Überraschenderweise hat auch Miranda Tate mehr Backstory als Selina, aber hier denkt der Zuschauer für immerhin 2 Stunden des Films, dass es sich um Banes Vorgeschichte dreht. Allzu viel erfahren wir über sie trotzdem nicht, dabei ist Miranda ein relativ spannender Charakter. Aufgewachsen in einem Gefängnis, entkommt sie als Kind mit Banes Hilfe und findet den Weg zu ihrem Vater: Ra’s al Ghul – einer der Villains aus Batman Begins. Nachdem Batman ihren Vater “tötet”, schwört sie Rache. Und während sich Wayne 8 Jahre lange in seiner Villa verkriecht, machen sie und Bane sich daran, einen Weg zu finden, ihn zu ruinieren. Bane ist damit nicht der einzige Mastermind hinter der Aktion. Schade nur, dass wir davon nicht allzu viel zu sehen bekommen haben. Meiner Meinung nach hätten gern einige Szenen für mehr Miranda eingetauscht werden können.

The Dark Knight Rises: Alfred Pennyworth
Alfred Pennyworth, Foto via Celebuzz

Alfred: Alfred ist Waynes Butler und eine Vaterfigur für ihn. Außerdem ist Alfred ein Master of Sass – so wie sich das für einen britischen Butler gehört. Wenn es nach mir ginge hätte der gesamte Film aus Alfreds sarkastischen Kommentaren bestanden. Aber man kann ja nicht alles haben. Zusammen mit JARVIS (der AI aus Iron Man/Avengers) könnte Alfred einen Club aufmachen. Während man in den Avengers jedoch noch genug andere Charaktere hat, die für Humor sorgen, so ist Alfred zu einem großen Teil der einzige Lach-Quell in The Dark Knight Rises. (Das Batman-Universum ist nicht unbedingt der fröhlichste Ort.) Dazu kommt jedoch auch, dass Alfred in diesem Teil der Batman-Trilogie entgültig kapituliert und damit für eine der mMn emotionalsten Szenen sorgt. Jahrelang musste er zusehen, wie sich sein Protegé selbst zerstört und nun zieht er einen Schlussstrich. Alfred geht. (Und Bruce muss fortan seine Tür selber aufmachen, wenn’s klingelt.) Eine Entscheidung, die mMn lang überfällig war. Loyalität in allen Ehren, aber irgendwann muss jeder einmal ein wenig egoistisch sein. An diesem Punkt im Film war Wayne nicht mehr zu helfen.

Beziehungen: Womit ich im Film auch etliche Probleme hatte, war die Tatsache, dass sie Wayne gleich zwei Damen gegeben haben, mit denen er anbändeln kann. Während ich die Entwicklung der Beziehung zwischen Wayne und Selina durchaus nachvollziehbarfand, so sieht das bei dem Techtelmechtel zwischen ihm und Miranda Tate schon anders aus. Die zwei hatten bis zum Zeitpunkt, an dem sie miteinander ins Bett stiegen, vielleicht zwei, drei Treffen, in denen aus ausschließlich ums Business ging und dann regnets und sie sind beide nass und dann haben sie Sex. Ähm. Nein. Auch mit dem Hintergrund, dass sich Miranda später als Tochter von Ra’s al Ghul entpuppt und Batman in den Rücken fällt (wortwörtlich und mit spitzen Objekten), und es für sie quasi nur ein Weg war, um Wayne näher zu kommen, ist es von Waynes Seite aus eher unrealistisch. Der Mann hat schließlch gerade 8 Jahre seiner Ex hinterhergetrauert und da hätte ich sogar einen One Night Stand eher nachvollziehen können, als diese “romantische Beziehung”. Abgesehen davon, kommt er auch darüber recht schnell hinweg und bändelt am Ende mit Selina an – wobei die Entwicklung der Beziehung hier für mich glaubwürdiger war.

Fazit: Im Großen und Ganzen ist The Dark Knight ein solider Action-Film, der spannend ist, aber nicht mit seinem Vorgänger The Dark Knight mithalten kann. Wenn es um die Frage geht, welcher Superhero-Blockbuster dieses Jahr besser war – The Avengers oder The Dark Knight Rises – dann gewinnt ersterer haushoch. Das sehen viele vielleicht anders, aber Joss Whedon hat mMn mit Avengers einen großartigen Blockbuster hingelegt, nachdem The Dark Knight Rises an Stellen sogar wie eine schlechtere Kopie wirkt.

~MissBlogger

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