Hallo, ihr Lieben!
Ich muss mich hier einmal outen – ich leider unter chronischen Kochbuch-Kauferitis. Mich darf eins unbeaufsichtigt nicht mehr in die Kochbuch-Abteilung von Bücherläden lassen. Gegebenenfalls muss ich schreiend und jammernd an den Ohren weggezerrt werden.
Die Kauferitis könnte sich zukünftig auch auf DIY-Büchlein ausweiten – schon jetzt beäuge ich Häkelbücher mit großer Faszination. Wie gut, dass es mittlerweile Bücher gibt, bei dem eins mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen kann. Deshalb möchte ich euch heute ein Buch vorstellen, das alles vereint – Küchenphantasien und DIY-Träume.
Zuhause selbst gemacht
Kreativprojekte aus Küche, Wollkorb und Nähkästchen
“Natürlich, authentisch, ganz einfach selbst gemacht! Mit über 50 wundervollen Anleitungen und Rezepten gestaltest du ein gemütliches Zuhause für dich und deine Familie. Nähen, Stricken, Häkeln, Basteln, Einmachen, Backen und vieles, vieles mehr sorgen für Kreativität rund ums Jahr. “
Das verrät der Klappentext über den Inhalt des Buches. “Klingt gut!”, dachte ich und bewarb mich postwendend um ein Rezensionsexemplar. Wenige Wochen später hielt ich das gute Stück in den Händen und war auf den ersten Blick schon sehr angetan. Doch würde der erste Eindruck sich wirklich bestätigen?
Meine Meinung zu epipas kreativen Rundum-Paket
Die Äußerlichkeiten
Das Cover des Buches gefiel mir eigentlich auf Anhieb. Es ist relativ schlicht gehalten – Buchtitel und Autorin sind reliefartig etwas tiefer “gelegt” als das Coverbild und heben sich dadurch etwas optisch hervor. Das Coverbild gefällt mir zum einen sehr gut, weil alles so wunderbar farblich abgestimmt wurde, und zum anderen, weil die abgebildeten Gegenstände auf den Inhalt schließen lassen – Muffin mit Blaubeeren, Stricknadeln, Garnrolle und gehäkelte Granny Squares.
Das Buch ist ein Hardcover, etwa so breit wie ein A4-Blatt. Als nettes Gimmick empfand ich das blaue Bändchen, um Seiten zu markieren.
Das Innerste
Bereits beim ersten Durchblättern sind mir die vielen schönen Fotos aufgefallen. In der Regel wechseln sich betextete und bebilderte Seiten ab – jede Anleitung und jedes Rezept ist also mit mindestens einem Bild versorgt. Anleitungen enthalten in der Regel für jeden Schritt ein Bild.
Das Buch ist nicht nach Rezepten, Strick-, Häkel- und Nähanleitungen sortiert, sondern nach Themen. So gibt es beispielsweise das Kapitel “In der Natur” oder “Naschkatzen zu Tisch”, die jeweils passende Rezepte und Anleitungen enthalten. Diese Art der Sortierung gefällt mir sehr gut, da ich häufig nach Rezepten oder Projekten passend zu einem Anlass suche.
Bevor es richtig losgeht, stellt epipa zunächst die Materialien vor, die sie in ihren Projekten benutzt. Es werden unter anderem auch Häkelabkürzungen erklärt – das Buch ist daher meiner Meinung nach durchaus auch für Anfänger geeignet, die sich noch nicht allzu lang mit Häkeln oder Stricken befassen.
Jedes Thema beginnt die Autorin zunächst mit einem kurzen Text, in dem sie aus ihrem und dem Leben ihrer Familie erzählt und erklärt, warum sie dieses Thema gewählt hat. Darauf folgen die Anleitungen, die – soweit ich das beurteilen kann – nicht systematisch nach einem Schema sortiert sind. Aber: Dekoration, die epipa für beispielsweise Flaschen oder Kuchen verwendet, werden in der Regel direkt auf der Folgeseite erklärt. Das hat mir sehr gut gefallen.
Die Rezepte sind lecker und einfach – auch Neulinge in der Küche können diese ohne Probleme bewerkstelligen. Ähnlich verhält es sich eigentlich für alle Anleitungen, die im Buch enthalten sind. Damit ist “Zuhause selbst gemacht” wirklich sehr Anfänger-freundlich. Darin verbirgt sich meiner Meinung nach aber auch eine Schwäche des Buches: mir erscheinen die Anleitungen teilweise schon zu einfach – wenn es beispielsweise um mit Washi-Tape verzierte Strohlhalme oder Washi-Wimpelketten geht. Das sind kleine Tipps und Tricks, die epipa auch in einer kleinen Infobox hätte erklären können, ohne dafür mehrere ganze Seiten zu opfern. Wiederum andere Anleitungen sind für mich wirklich etwas neues – so gibt es im Buch eine Anleitung für Frischkäse!
Was ich noch sehr mag, sind die Fotos. In der Regel bekommt jedes Projekt nicht nur eine Gesamtansicht, sondern auch kleinere Detailfotos. Die Fotos untermauern die Stimmung sowie Look-and-Feel des Buches sehr. Die Gestaltung und Bebilderung ist mit Liebe zum Detail erfolgt und alles spiegelt ein wenig die Romantik, die der Gedanke an das Leben auf dem Land und in der Natur so mit sich bringt. Als jemand, der aus einem kleinen Dorf mit nicht einmal 3-stelliger Einwohnerzahl kommt, kann ich allerdings sagen, dass nicht alles Stroh ist, was da so golden auf dem Feld glänzt. ;) Aber zu epipas “Zuhause selbst gemacht” passt diese romantisch-verklärte Stimmung sehr gut.
Fazit
“Zuhause selbst gemacht” von epipa ist ein optisch und inhaltlich gelungenes Buch, dass wirklich vielseitig daherkommt. Hier und da hätte ich mir etwas anspruchsvollere Anleitungen gewünscht, aber das Buch brachte für mich auch viele neue Ideen mit, die ich gedenke auszuprobieren.
Die harten Fakten
erschienen im EMF-Verlag
von epipa
in deutscher Sprache
zuerst erschienen 2014
196 Seiten
24,99 Euro
hier erhältlich
Was halt ihr von dem Buch? Habt ihr es schon einmal in den Händen gehalten? Wäre es etwas für euren Bücherschrank?
~Jen
Ich danke BloggDeinBuch.de für die Vermittlung und dem EMF-Verlag für die kosten- und bedingungslose Bereitstellung des Buchs.
Als Review eines kreativen Buches wandert dieses Review in Ivs Bücherregal.
4 Kommentare
Ich hatte bei bloggdeinbuch ja auch mit diesem Stück geliebäugelt, mich dann aber ja für In Liebe Verpackt entschieden. Wenn ich jetzt deine Rezi lese, denke ich aber, dass ich auch damit nicht viel falsch gemacht hätte. Die thematische Einteilung finde ich zB. auch sehr interessant und die Optik allein sagt mir schon wirklich zu. :)
Ich werde bei Gelegenheit definitiv mal einen Blick hineinwerfen ^^
Also zu allererst muss ich mal meine Irritation festhalten: Wer oder was ist “epipa”?
Die Autorin? Ein Blog-Pseudonym? o.O
Anyway. Ich glaube, ich würde mir das Buch nicht in den Schrank stellen (oder eben nur dorthin).
Klar stehe ich auch auf liebevolle Bilder und schöne Aufmachung (deswegen halte ich regelmäßig Daphnes Diary in den Händen ^^) – aber das reicht bei mir einfach nicht aus. Ich brauche Anleitungen, die mich herausfordern, und bei Strohhalmen mit Washi wäre ich sicherlich mehr als enttäuscht (deswegen lasse ich Daphnes Diary oft stehen *g*). Auch die bunte Mischung würde mich eher abschrecken.
Anyway – die Rezi hat mir auf jeden Fall geholfen, schließlich kann ich mich jetzt guten Gewissens dagegen entscheiden. ;)
Ich gehe davon aus, dass “epipa” ein Pseudonym ist – die Autorin will wahrscheinlich einfach nicht genannt werden. (An ihrer Stelle hätte ich dann aber die Fotos ihrer eigenen Kinder weggelassen. Nunja.
Ich kann dir da in vielen Punkten recht geben. Für mich sind die Rezepte zu einem relativ großen Teil nichts Neues. Aber zumindest die Häkelanleitungen finde ich als Anfängerin sehr spannend. Und ich mag vielseitige Bücher – das passt also. :D
Na das finde ich ja noch merkwürdiger. Den eigenen Namen nicht nennen aber Kinderfotos zeigen. Egal… Ist ja zum Glück nicht unsere Entscheidung, ne? ^^